Preis des Präsidiums mit Teilnehmerrekord – Kurzbahnen durch Jugend-Clubmeister eingeweiht
Die schwäbische Grundeinstellung zum Leben lautet: „Ned gschempft isch gnug globt“. Doch auch Schwaben können anders. Erfahren durften dies Vorstand und Management des Golfclubs Reutlingen-Sonnenbühl e.V. am Samstag, 4. September, beim alljährlichen Turnier Preis des Präsidiums. 87 Spielerinnen und Spieler bezeugten schon durch ihre Teilnahme eine Wertschätzung für die Arbeit der Vorstandschaft. Bei der Abendveranstaltung erfuhren sie dann noch explizit Lob von den beiden Bruttosiegern Andrea Zundel bei den Damen und Sebastian Keller bei den Herren.
Der Tag hatte bereits mit einem anderen Event begonnen: Pünktlich um 9.30 Uhr waren rund 30 Mitglieder gekommen, um der Eröffnung des Drei-Loch-Kurzplatzes beizuwohnen. Dieser wird schon seit August bespielt, erhielt aber nun seine offiziellen Weihen. Präsident Matthias Eschle sprach von einem wichtigen Schritt für den Golfclub. Mit dem Kurzplatz und dem umgebauten Übungsgelände verbesserten sich die Trainingsmöglichkeiten für die Mitglieder und die große Zahl der Jugendlichen. Aber auch Golf-Schnuppernde könnten nun ohne Hürden den Golfsport auf echten Bahnen erproben. Das sei eine große Chance, weitere neue Mitglieder zu gewinnen, so Eschle.
Die zwei Kurzbahn-Clubmeister Lilli und Luis Maier sowie der Jugendchampion auf dem Meisterschaftsplatz, Samuel Nusser, eröffneten anschließend unter großem Beifall der Zuschauer von Tee 1 die neuen Bahnen. Anschließend trafen sich die Beteiligten auf der Terrasse des Clubs zu einer Stärkung mit Kaffee und Brezeln.
Direkt im Anschluss fiel um 11 Uhr der Schuss zum Kanonenstart. Der diesjährige Preis des Präsidiums war gespickt mit Sonderwertungen an verschiedenen Bahnen, bei denen es jeweils attraktive Preise zu gewinnen gab. So galt es an Bahn 7 den Ball nach dem Abschlag nahe eines Bierfasses zu platzieren. An der Bahn 9 musste die Kugel möglichst dicht neben einer Linie zur Ruhe kommen und an der Bahn 18 war es eine Magnumflasche, die als Zielobjekt diente. Ein „nearest to the pin“ gab es an Bahn 11 – allerdings erst mit dem zweiten Schlag. Auch die neue Kurzbahn 1 wurde einbezogen. Hier musste tatsächlich der erste Schlag so knapp wie möglich an die Fahne gespielt werden.
Abwechslung gab es also genug, die Stimmung war bestens, der Spätsommer zeigte sich von seiner Schokoladenseite und der Platz war vom Greenkeeping-Team erstklassig präpariert worden – wie es sich für so eine Großveranstaltung gehört.
Mit einem Aperitif für die über 100 Gäste läutete das Präsidium die Abendveranstaltung ein. Präsident Matthias Eschle bedankte sich nochmals für die rege Teilnahme und den Einsatz des Arbeitskreises „Schön Hier“, der mit der Tischdekoration für festlichen Glanz sorgte. Das Clubrestaurant „Gambero Rosso“ steuerte den kulinarischen Teil bei – zur Vorspeise wurde Vitello Tonnato gereicht, zur Hauptspeise gab es Kalbfleisch mit Tomate und Mozarella überbacken dazu Gnocchi. Als Dessert kam ein leckeres Limoncello-Eis auf die Tische.
Die Siegerehrung übernahmen Vizepräsident Udo Paul und Clubmanager Norbert Zimmermanns. Los ging es mit den Sonderpreisen. Gertrud Frech sicherte sich die Magnumflasche, Clubmeisterin Stefanie Keck war mit dem zweiten Schlag 1,10 Meter an der Fahne an Bahn 11, Sebastian Keller gewann das „nearest to the line“, Ivanka Jedvaj freute sich über das Bierfass und Ingrid Wörner lag an der Kurzbahn mit 1,63 Metern neben der Fahne und gewann diese Sonderprüfung.
Bei den Nettowertungen waren zwei Klassen ausgeschrieben worden. In der Klasse B von 22,1 bis PE musste Bernd Frankenstein 41 Nettopunkte spielen, um auf Platz 3 zu landen. Einen Punkt mehr hatte Maike Hummel auf der Scorekarte und sicherte sich somit Platz 2. Mit 45 Nettopunkten war es Denis Gassmann, ein Gast vom GC Eschenried, der souverän gewann.
Bei der Nettoklasse A (Handicap 0 – 22) spielte Jugendmeister Samuel Nusser 40 Nettopunkte und landete auf Rang 3. Auf ebenfalls 40 Nettopunkte kam Hans-Peter Haslewanter vom GC Mieminger Plateau. Er wurde Zweiter. Den Sieg holte sich mit 43 Nettopunkten Mitglied Willy Kleinknecht.
Bei der Bruttowertung führte an diesem Tag kein Weg am Captain der 1. Herrenmannschaft, Sebastian Keller, vorbei. Er kam mit einer 76 – vier über Platzstandard ins Clubhaus. Ein Bruttopunkt weniger hatte der Zweite, Samuel Nusser, auf dem Konto. In seiner Bruttorede erzählte Keller zur Erheiterung der Anwesenden, dass der Anfang seiner Runde an Bahn 10 alles andere als optimal verlief: Er kam mit seinem Abschlag nicht über das Damentee hinaus und musste ein Doppelbogey auf der Scorekarte notieren. Sein Dank galt der Organisation und der Gastronomie, ein großes Lob gab er dem gesamten Präsidium, das über das ganze Jahr hervorragende Arbeit leiste und den Club nach vorne bringe.
Die Bruttosiegerin bei den Damen hieß Andrea Zundel, Clubmeisterin des Jahres 2020. Sie hatte 23 Punkte erzielt und verwies die amtierende Clubmeisterin Stefanie Keck auf Rang 2. „Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, was der Vorstand an ehrenamtlicher Arbeit für den Club und damit für uns alle leistet. Ich weiß dies, da ich selbst seit vielen Jahren ehrenamtlich eine Organisation leite. Deshalb möchte ich dem Präsidium heute einen ganz besonders großen Dank aussprechen“, sagte Andrea Zundel zum Abschluss. Mal schauen, ob die Schwaben auch in Zukunft derart aus der angestammten Rolle fallen und statt nicht zu schimpfen öfter mal loben. Wobei anzumerken ist, dass Andrea Zundel in Österreich geboren wurde.